Dürers Tinten & Wasserzeichen

Die vom 24.5. – 2.9.2012 im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg zu besichtingende Ausstellung „DER FRÜHE DÜRER“ gilt als die größte Dürer-Ausstellung in Deutschland seit 40 Jahren. Aus den bedeutensten Sammlungen weltweit wurdendie wichtigsten Werke des Frühwerks zusammengetragen und umfassend untersucht.

Screenshot der webseite des GNM zur Ausstellung

Video zur Ausstellung:

Der erste Superstar. Neues vom Dürer; Ein Beitrag von H.P. Kernstock vom 12.02.2012

In Vorbereitung der Ausstellung gab es ein gesondertes DFG-gefördertes Forschungsprojekt des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg, der Bundesanstalt für Materialforschung und papierstruktur.de. Ziel des Projekts Albrecht Dürers frühe Federzeichnungen. Nichtdestruktive Werkstoffanalyse der Tinten. Dokumentation der Wasserzeichen war die Analyse der Tinten und Wasserzeichen ausgewählter Zeichnungen des frühen Dürer.

Albrecht Dürers Zeichnungen setzen sich oft aus verschiedenen Zeichen- und Schreibmaterialien auf einem Blatt zusammen. Für Darstellung und Beischriften wurden verschiedene Tinten verwendet. Bisher interpretierte die Forschung solche Beschreibmitteldifferenzen subjektiv durch Augenschein.

Mittels Röntgenfluoreszenzanalyse werden im Rahmen dieses Projektes die „elementaren Fingerprints“ von ca. 50 hochkarätigen frühen Dürer-Zeichnungen bestimmt und daneben auch die Wasserzeichen erfasst. Mit den Untersuchungsergebnissen sollen handfeste neue Argumente für Diskussionen zu Authentizität, Datierung und Funktion dieser berühmten Zeichnungen geliefert werden. Im Falle der berühmten Zeichnung des Feldhasens galt es beispielsweise zu klären, ob die Tinten aus der Zeichnung (Barthaar) mit denen des Monogramms und der Datierung übereinstimmen. Weichen diese von einander ab, so muß von einer späteren Monogrammierung ausgegangen werden. Des weiteren galt es zu klären, ob sich dieser Tintentyp noch auf anderen Zeichnungen nachweisen lässt, was dann als ein Beleg für einen Entstehungszusammenhang angesehen werden könnte.

Zeichnungen aus folgenden Sammlungen sind/werden untersucht (alphabetisch):

Berlin (Kupferstichkabinett), Bremen (Kunsthalle), Erlangen (Universiätsbibliothek)Hamburg (Kunsthalle), London (British Museum & Courtauld Institute), Nürnberg (GNM), Oxford (Ashmolean Museum), Wien (Albertina)

Projektlaufzeit: September 2011 – September 2012

Projektbeteiligte:  T. Eser, O. Hahn, I. Brahms, G. Dietz und die Mitarbeiter der jeweiligen Sammlungen

Messpunktkartierung zu den Tintenmessungen der Zeichnung von Albrecht Dürer, Feldhase, Albertina, Inv.-Nr.3073