Bernstein-Projekt

Die ersten Wasserzeichendatenbanken entstanden seit den 1980er-Jahren und lösen die seit Anfang des 20. Jahrhunderts zur Verfügung stehenden Wasserzeichenkompendien Stück für Stück ab. Mögen es für Herausgeber solcher Wasserzeichenpublikationen zunächst Kostengründe gewesen sein, die den Übergang vom Buch zum web forsiert haben, so bieten sich inzwischen auch für den online-Benutzer zahlreiche weitere Suchoptionen und andere Gründe (Vernetzung, Aktualität, statistische Auswertung etc.) an. Besonders im letzten Jahrzehnt sind zahlreiche weitere kleine oder Nischendatenbanken entstanden, die einzeln kaum alle zu durchsuchen waren.

Mit dem durch die EU mit 1,6 Mio. Euro geförderten Bernstein-Projekt wurden die vier größten dieser Wasserzeichendatenbanken „überkuppelt“, die Bibliografie zur Papiergeschichte integriert und ein zentrales Portal zur Papier- und Wasserzeichenrecherche geschaffen. Wenngleich noch immer kein einheitlicher Wasserzeichenstandard geschaffen wurde, so ist im Rahmen des Bernstein-Projektes immerhin der Versuch unternommen worden, eine einheitliche, gemeinsame, inzwischen sechssprachige Wasserzeichenterminologie zu erstellen. Zudem bietet das Bernstein-Portal umfangreiche Möglichkeiten zur statistischen und kartografischen Auswertung der Suchergebnisse.

Projektlaufzeit: Sept 2007 – Feb. 2009

Projektpartner:  Österr. Akademie der Wissenschaften (Wien), NIKI (Florenz), POL (Stuttgart), WILC (Den Haag), WZMA (Wien), TU Delft, TU Graz, LAMOP (Paris), Uni Liverpool, DNB (Leipzig)

Belegdichte des Bernsteinportals für die Wasserzeichensuche von handgeschöpften Papieren (1300-1750); Stand 2009