Papier – unde venis?

Ziel des Forschungsprojekts Papier – unde venis? war die Klassifikation von maschinengefertigtem Papier aufgrund seiner technologisch bedingten Strukturen. Bei der Papierherstellung hinterlassen die einzelnen Baugruppen der Papiermaschinen herstellungsbedingte Strukturen. Dies können Markierungen vom Sieb, Filz oder Entwässerungswalzen sein, die mit einer Fast Fourier Transformation herausgefiltert werden können. Daneben gibt es weitere, für das entsprechende Papier charakteristische optische Eigenschaften, die Bildanalytisch erfasst und ausgewertet werden können. Bei dem Projekt Papier – unde venis werden daher neben den regelmäßigen Papierstrukturen, auch die Papierfarbe und Papierfasereigenschaften (Verteilung und Wolkigkeit) zur Auswertung mit herangezogen.

Die Frage nach dem Alter und der Herkunft konnte für maschinengefertigte Papiere bisher nur mit großem Aufwand beantwortet werden, zum Beispiel durch chemische oder mikroskopische Analysen einer Papierprobe. Mit der in diesem Projekt erstellten Software können digitale Bilder von Papierproben analysiert und mit Bildern verifizierter Papierproben verglichen werden. Auf diese Weise werden Rückschlüsse über die verwendete Technologie und das ungefähre Datum der Herstellung möglich. Neben der Software war eine umfangreiche Datenbank mit Informationen und Referenzscans zu Büropapieren des 20. Jahrhunderts ein Ergebnis dieses Projekts.

Projektpartner und -finanzierung
Dieses von der Kommission für Technologie und Innovation der Schweiz (KTI) geförderte Forschungsprojekt war eine Zusammenarbeit zwischen den Departementen Hochschule der Künste Bern und Technik und Informatik der Berner Fachhochschule (Burgdorf) sowie den Praxispartnern ILFORD Imaging Switzerland GmbH und Talaris Limited, London (GB), Berne Branch.

 

Projektlaufzeit:
Mai 2008 – Sept. 2009

 

Projektmitarbeiter:
S. Dobrusskin, F. Bachmann, Ch. Baumberger, Th. Becker, S. Bhattacharjee, A. Dänzer, G. Dietz, J. Ketterer, H. Klock, Th. Koop, J. Schmid, E. Wenger